07.09. bis 08.09.2024, 4. Auerberg Klassik

4. Auerberg Klassik, 7. bis 8. September 2024

 

Auch wenn ich 2022 von der 3. Auflage der Veranstaltung nur über einen Bekannten gehört hatte, ein Geheimtipp ist die Auerberg Klassik nicht mehr: Vielmehr fühlt man sich als Teilnehmer und Zuschauer mitten in einem hochkarätigen fahrenden Technik-Museum und in einer landschaftlichen Kulisse wieder, die jeden Meter Anfahrt wert ist. Bei den Gleichmäßigkeitsläufen in Bernbeuren ging wieder ein Feld der Extra-Klasse an den Start. Die Nachfrage nach den Plätzen ist enorm. Insofern ist man schon mit etwas Stolz dabei, bereits zum zweiten Mal auf die Strecke zu dürfen.

Das Spektakel erinnert an die Auerbergrennen, die von 1967 bis 1987 in Bernbeuren ausgetragen worden waren. Hunderte Fahrer und Tausende Besucher kamen schon damals zu der kurvigen Strecke auf den Auerberg. Das Team um Hermann Köpf konnte sich unter den Anmeldungen die Rosinen herauspicken. Wer bei „Auerberg Klassik“ dabei sein will, muss ein besonderes Motorrad mitbringen, die Teilnahme an den Wertungsläufen ist begrenzt. Mehr als 200 Startplätze geben die Rahmenbedingungen nicht her. Bevorzugt werden Straßen-Rennmotorräder mit Historie.

Wir vom AMSC Leonberg bzw. aus dessen Freundeskreis konnten uns glücklich schätzen, mit unserem „Rennschdall“, bestehend aus drei Fahrern, und kräftig Support antreten zu dürfen.

Frank auf Moto Guzzi 750 Corsa (1972), Alex mit seiner Yamaha TR2B (1970/71) und ich selbst auf BMW R 47 (1928).

Zwar fuhren wir in diesem Jahr, im Gegensatz zu 2022, ohne Preisgewinn nach Hause, dennoch hat es unheimlich Spaß gemacht, zumal in diesem Jahr, ebenfalls im Gegensatz zu 2022, auch das Wetter mitgespielt hat.

Die Organisation, die Verpflegung und das ganze Rahmenprogramm haben uns überzeugt.

Wir hoffen, in zwei Jahren wieder dabei sein zu dürfen!

Text: Olaf Schairer, Bilder AMSC


30.08. bis 01.09.2024, Glemseck 101, Runde 17

Glemseck 101, Runde 17, 30.08. bis 01.09.2024

Ich kenne keine andere Hobby- beziehungsweise Freizeit-Aktivität, bei der das Teilnehmerfeld so heterogen und die Toleranzgrenze so groß ist wie an den drei Tagen an der ehemaligen Solitude-Rennstrecke. Unauffällige Motorradfahrer, großflächig tätowierte Individualisten oder durchgestylte Leute, wie frisch aus den Fünfzigerjahren, feierten drei Tage das friedlichste Kult-Festival Seite an Seite.

Wir vom AMSC-Leonberg waren mitten drin und nicht nur dabei. Ob bei der technischen Abnahme, ohne die das Herzstück des 101, die Sprints über die 1/8 Meile nicht durchführbar wären, oder in der Rennleitung, die ohne die offizielle Ausrichtung über unseren Motorrad- und ADAC Ortsclub nicht realisierbar ist.

Für uns alle ein bleibendes Highlight und ein kaum zu übertreffendes Geburtstagsgeschenk für Christine war, dass sie dank ihrem Mann Uwe und Royal Enfield die Möglichkeit bekam, überraschend selbst einen Sprint zu fahren.

Dadurch können sie sich messen, Customizer, Tuner, Konstrukteure, Designer, Rennfahrer und was die Szene an Charaktere bietet, ebenso wie gegen Ende auch die Recken in und um den AMSC:

Im schon traditionellen „Wild Bunch“, dem nicht ganz so ernst gemeinten Schlagabtausch zwischen den „Mahdental Racers“ und den „Glemseck-Heroes“ wurde die Motorradkultur der wilden 70er Jahre beschworen.

Sieger 2024: Die „Glemseck Heroes“. Von einer Revanche der „Mahdental Racers“ ist auszugehen, in welchem Rahmen wird sich 2025 zeigen. Tom, Dir vielen Dank für die tollen Holztafeln!

Der Grundstein für eine Fortführung unseres Vereinssprints ist jedenfalls gelegt. Erstmals in diesem Jahr waren auch unsere „Jungen Löwen“ auf der Strecke. Die Sprints unserer beiden Teams, darunter eine Fahrerin, endeten unentschieden.

Das Renngeschehen und auch das Festival in Gesamtheit, gerade bei solch sommerlichen Temperaturen, wäre kaum durchzuhalten, wenn wir nicht auch an anderer Stelle eine unverzichtbare Aufgabe gemeistert hätten, die nur mit gewaltiger Anstrengung und noch mehr Durchhaltevermögen der Helferinnen und Helfer umsetzbar war:

Getränke, noch mehr Getränke und Verpflegung, darunter pikante Sprintwürste, vegetarischer Grillkäse oder auch Kaffee und Kuchen wurden von uns angeboten, ebenso wie ein Weißwurst-Frühstück am Samstag und Sonntag.

Wir waren am Ende alle müde, aber glücklich, es wieder geschafft zu haben, einen gewaltigen Beitrag für das Glemseck 101 und auch für unseren Verein geleistet zu haben. Wir freuen uns auf Runde 18!

Text und Bild: Olaf Schairer


29.06.2024 Kultour (Kultur-Tour, Kult-Tour, Cool-Tour) wir besuchten die keltische Ausgrabungsstätte Heuneburg

29.06.2024 Kultour (Kultur-Tour, Kult-Tour, Cool-Tour)

Ziel der diesjährigen Kultour war das Freilichtmuseum Heuneburg, ca. 12 km südlich von Riedlingen.

In Wiki lässt sich nachlesen, dass die Heuneburg zu denjenigen keltischen Siedlungen am Oberlauf der Donau gehört, für die man einen Zusammenhang mit der von Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. erwähnten Stadt Pyrene vermutet; im Fall der Heuneburg zugleich mit dem Anspruch, die älteste literarisch erwähnte Siedlung nördlich der Alpen zu sein. Die Einwohnerzahl betrug auf ihrem Höhepunkt im Zentrum rund 4.000 und mit dem Umland insgesamt rund 17.000 Menschen. Größer als Athen oder Rom zu der damaligen Zeit. Einmalig in Mitteleuropa.

Keine Tour für Langschläfer, los ging es pünktlich um 09:00 Uhr. 9 Mopeds, 10 Personen. Eine Besucherin vom befreundeten BMW 2-Ventiler Forum machte die Gruppe komplett. Stichwort „gleichberechtige Teilhabe von Frauen und Männern“ 😉: unsere Quote betrug genau 50/50. Das muss man erst einmal nachmachen! I take it as a compliment.

Zügig per Bundesstraße raus aus dem Ballungsgebiet, ein paar Kurven rauf auf die Alb, um in Gomadingen kurz die Beine auszustrecken. Dann ging es über einsame Fizinalsträßelchen genau gen Süden. Bei Langenenslingen ein schwül-diesiger Ausblick über die Donauniederung und schon kamen wir bei der Heuneburg an.

Eine Stunde lang brachte unserer Gruppe ein Guide die wichtigsten und aktuellsten Themen rund um die Kelten und ihre Heuneburg nahe.

Petrus hatte dieses Jahr einige Sonnenstunden nebst Plusgraden nachzuholen und alles auf diesen Samstag gelegt. So genossen wir eine traumhafte Mittagspause in der Heimatküche der Tress-Brüder, Riedlingen Bechingen. Im Schatten von Bäumen lauschten wir Karens spannendem Bericht von ihrer Montenegro/Albanienreise, untermalt vom Klappern eines kontaktsuchenden Storchs.

Auf dem Rückweg warfen wir im Vorbeifahren einen Blick auf das Schloss Sigmaringen und ließen uns von mehreren Umleitungsschildern überraschen. Letzter Stopp in Melchingen, Wasserflaschen leeren, Gräten recken, dabei Kinder auf den Mopeds probesitzen lassen (Nachwuchsarbeit).

Zurück Punkt 18:00 Uhr; genau rechtzeitig für die Freunde des F-Worts: Fußball. Rund 280 km auf der Uhr, mit 33 Grad schwül heiß wie das ganze Jahr noch nicht. Chapeau an Petrus und diese harmonische, flüssig diszipliniert fahrende Gruppe!

Gerne wieder.

Text und Bilder: Jörg Halder

Pause in HayingenAuf dem keltischen Wehrgang

22. und 23.06.2024, Solitude Revival 2024

Solitude Revival vom 22. bis 23. Juni 2024

Wir waren dabei und haben ein tolles Wochenende erleben dürfen.

Was das Team des Solitude Revival e.V. rund um Wolfgang Ziegler und Ulrich Latus wieder auf die Beine gestellt haben, das verdient allen Respekt.

Ob mit vier, drei oder zwei Rädern, es gab für alle, die zumindest etwas Benzin im Blut haben, viel zu erleben, zu sehen und zu hören. Da war es auch dem Unwetter am Samstag Nachmittag nicht möglich, die Laune nachhaltig zu trüben.

Viel Interesse an unserem Stand konnte die "Klotz" wecken, ein äußerst seltenes und auch etwas zickiges Motorrad, das von Andreas Stierle bereit gestellt wurde und so nach rund 100 Jahren wieder etwas Solitude-Rennstrecke unter die Räder bekam.

Unvergessliche Momente hatten auch diejenigen, die die Gelegenheit hatten, im Seitenwagen von Dirk Adam das besondere Gespannerlebnis zu genießen. Ich kann nur aus meiner Sicht sagen, dass es nur weniges gibt, was das Leben intensiver spüren lässt, als ein Renngespann.

Von diejenigen, die mit dem eigenen Motorrad auf der Strecke waren, hörte man auch die Faszination, die sich allein schon daraus ergibt, dass man anfürsich bekannte Straßen, so auf völlig neue Weise erlebt.

Text und Bilder: Olaf Schairer

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Bild Olaf Schairer

19.05.2024 Distinguished Gentlemen's Ride in Stuttgart

Distinguished Gentlemen's Ride in Stuttgart 

Wie heißt es doch immer bei den Herren der Schöpfung? „Happy wife, happy life“! Und so ganz falsch ist das ja auch nicht, oder wie sehen das meine Geschlechtsgenosinnen?
Aber wie sieht es denn andersherum aus? Es soll nun keine „Gender- Diskussion“ entfacht werden, aber es ist doch wichtig, dass es auch unseren Jungs gut geht!
Zugegebenermaßen kümmern die sich ganz oft selbst darum, die brauchen ja auch nicht viel: ein Motorrad (oder auch zwei), eine Schrauberbude und ab und zu mal ein Bier, und uns natürlich.

Aber kümmern sie sich auch wirklich um sich, um ihre Gesundheit?
Gesellschaftliche Normen sehen für unser „starkes Geschlecht“ immer noch Attribute wie Stärke und Durchhaltevermögen vor. Die Rolle als Leader und Versorger, die es eben immer noch gibt, sieht Schwäche oder Krankheit irgendwie nicht vor....

Und genau das macht sich die „Movember- Foundation“ aus Australien zu eigen.

Diese Organisation veranstaltet seit 2012 das „Distinguished Gentleman's Ride“ (DGR) und sammelt an diesem weltweiten Aktionstag Spenden ein, die für Projekte zum Thema „Männergesundheit“ eingesetzt werden. Konkret geht es um die Prostatakrebs- Forschung, psychische Gesundheit, Suizidprävention u.v.m (nachzulesen auf der DGR- Website).
Um am „DGR“ teilnehmen zu können sind gewisse Regeln einzuhalten; zunächst akkreditiert man sich mit einer Spende, was online abzuwickeln ist. Für die Veranstaltung selbst gilt sowohl ein Dresscode, als auch die Vorgabe mit einem Vintage- Bike oder zumindest einem Motorrad im Vintage- Style teilzunehmen.

Dem Thema Dresscode, die Guideline dazu gibt es auf der DGR- Website, habe ich mich stilgerecht während eines England- Aufenthaltes angenommen. In einem Second- Hand Shop in Brighton konnte ich ein stylisches Sakko für 4 GBP erstehen. Alle weiteren Accesoires wurden dann in einem wochenlangen Prozess akribisch aufeinander abgestimmt.
Das Ergebnis: selbst der Farbton von Schal und Handschuhen findet sich auf den Paioli- Federbeinen meiner Royal Enfield wieder. Etwa so, wie die Farbe des Lippenstifts zu der der Handtasche passt.
Zum stilsicheren Auftritt hat die Continental GT noch einen wunderschönen Kettenschutz aus Aluminium bekommen, den mein Mann mit der Hand am Arm und im Schweiße seines Angesichts zugeschnitten, gebogen, gebohrt und poliert hat.
Man merkt, dass schon die Vorbereitung zum DGR eine kleine Herausforderung darstellt.

Hier im Club musste die Werbetrommel für das DGR etwas intensiver gerührt werden. Aber das Interesse stieg stetig.
Klar, dass man an einem Pfingstsonntag auch ganz viele andere Dinge zu tun hat. Aber am Ende konnten wir doch 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bestehend aus Clubmitgliedern und Gästen hinter unserem Clubbanner zum Fototermin versammeln. Gemessen an den über 350 „ Gentleman's- Ridern“ nicht viel, aber ein Anfang.

Ein Highlight ist übrigens, daß jeder Teilnehmer vor der DGR- Fotowand auf seinem Bike abgelichtet wird. Und auch während der Fahrt und den Pausen sind ständig Profi- Fotografen im Einsatz, fünf Stück allein in diesem Jahr.
Da lohnt es sich auf jeden Fall, der weiblichen Eitelkeit genügend Raum zu geben, auch als Mann.

Zum „Ride“ selbst: Treffpunkt war in diesem Jahr der kleine Parkplatz am Glemseck. Nach dem „Happy Come Together“ mit Fototermin und dem Prolog von Alex und Erik, den Organisatoren des diesjährigen „Stuttgart- Ride“, startete der Pulk pünktlich um 11:00h in Richtung Hedersbachkurve und Frauenkreuz. Dann Richtung Büsnau, Schattenring und Kräherwald hinunter ins „Städtle“. Hölderlinsplatz, russische Kirche, Charlottenplatz, über die Weinsteige hoch nach Degerloch und schließlich zum Fernsehturm- Parkplatz, dem ersten Halt.

Zeit zum quatschen, staunen, Freunde und Bekannte treffen, neue Leute kennen lernen und gut drauf sein. Es herrschte tatsächlich Wohlfühlstimmung! Ganz viele toll gekleidete Männer und Frauen (gefühlt 30%, von wegen Gentleman's Ride).

Und jede Menge schöne Motorräder: Oldtimer, von einer '37er BMW R35 bis zur NSU Max Heinkel- Roller und Vespas, jede Menge Triumphs und Enfields, japanische und italienische Old- und Joungtimer, BMWs, Harleys, Gespanne, umgebaute Motorräder bis hin zu topaktuellen Elektro- Bikes (natürlich im Vintage- Style) war alles zu sehen was auf zwei Rädern Spaß macht und schon deswegen ist dieses Event ein Muss für jeden Freak.
Apropos Freak: mein Mann war als Helfer mit dabei, diese waren gut zu erkennen an der gelben Armbinde und dem Rücken- Patch mit DGR- Logo. Eine gute Möglichkeit übrigens, den AMSC mit der Szene zu vernetzen.

Weiter ging es dann wieder abwärts, in nordöstlicher Richtung über die Jahnstrasse, dann nach rechts über die Frauenkopfstrasse nach Rohracker. Dieses Strässle ist zwar wunderschön mit einem herrlichen Ausblick Richtung Neckartal, aber eben nur so breit, dass sich maximal ein Auto und ein Motorrad begegnen können.

Aber wir hatten keinerlei Probleme, alles wurde gentleman's- like geregelt. Überhaupt waren die Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern und Anwohnern überaus positiv, wir wurden überall freundlich begrüßt. Diese Veranstaltung ist auch eine tolle Werbung fürs Motorradfahren!
Der folgende Streckenabschnitt über Hedelfingen nach Wangen war optisch zwar wenig attraktiv, dafür die Ziellocation um so mehr. Am Schweinemuseum fand der Ausklang der Veranstaltung statt. Es gab tatsächlich genügend Platz für unsere Motorräder und nach einer überschaubaren Wartezeit hatten auch alle etwas auf dem Teller.
Auch hier war die Stimmung bestens. Alle waren happy, passiert ist bis auf einen Umfaller am Fernsehturm auch nichts und die Lumpensammlerin hatte mit zwei „Liegenbleiber“ ebenfalls einen überschaubaren Tag.

Zeit für ein Fazit?

Anregungen: Eine größere Startlocation wäre nicht schlecht, der kleine Glemseck- Parkplatz kam doch schnell an seine Grenzen.
Super wäre auch eine Polizeibegleitung des Corsos analog des „München- Rides“. Wir könnten a) als Pulk zusammen durch die Stadt fahren und würden nicht an jeder Ampel auseinandergerissen und hätten b) dadurch noch mehr Aufmerksamkeit und c) mehr Sicherheit!

Ansonsten war es eine toll und gut organisierte Charity- Veranstaltung (Danke nochmal an Alex, Erik und auch Lorenzo) die einem auf angenehme Weise ein ernstes Thema ins Gedächtnis ruft mit dem Tenor: passt auf euch auf, seid gut zueinander und helft, wenn ihr könnt.

Abschließend noch ein paar Zahlen, Daten, Fakten:
2024 fanden weltweit 959 Rides in 105 Ländern statt. 113 478 Teilnehmern spendeten über
7 Millionen USD. Alleine in Stuttgart kamen von 375 angemeldeten Teilnehmern über € 19500,- zusammen.
Der Termin für das nächste „Stuttgart- Ride“ ist der 18. Mai 2025. Bitte einplanen und nicht nur vormerken!

Und noch was: das DGR Stuttgart 2024 hat wieder einmal gezeigt, dass wir hier eine lebendige und kreative Motorradszene mit sehr viel Facetten haben. Und wir sind ein aktiver Teil davon, das finde ich super.

Eure Christine

Text Christine Roith, Fotos DGR


25.04.2024 RETRO CLASSICS 2024

Retro Classics 2024

Wie alles begann:

Nach den großen „Sonderschauen“, die der AMSC Leonberg in den vergangenen Jahren für die Retro Messen organisiert hatte, schien für dieses Jahr etwas die „Luft raus“ zu sein.
Trotzdem gab es, vor allem innerhalb der „Oldie- Fraktion“, ein paar Unentwegte, die die Finger nicht davon lassen wollten.

Es gab die Idee, die Retro Classics 2024 für den neuen Vereinsauftritt zu nutzen und damit die Ergebnisse unseres Workshops bei der ADAC Zukunftswerkstatt vom vergangenen November umzusetzen.
Dieser sah u.A. auch ein neues Vereinslogo vor.

Nach zu leistender Überzeugungsarbeit im Vorstand durch die Präsentation eines „durchgestylten“ Gesamtkonzeptes für einen möglichen Messestand (überschaubare Größe mit ca. 100 m2, 12 – 14 Exponate) und der daraus folgenden Zustimmung konnte Anfang Februar mit der Vorbereitung des Standes des AMSC Leonberg für die Retro Classics 2024 begonnen werden.

Es folgten Termine mit der Projektleiterin der Retro Messen, den verantwortlichen des ADAC und immer wieder interne Abstimmungen über das Logo, das Thema und die Konzeption des Standes oder auch die Auswahl der Exponate, die alle aus dem Fundus der Vereinsmitglieder kommen sollten. Daraus entwickelte sich auch das Motto „die Schätze des Vereins“.

Je näher der Messetermin rückte und die Werbetrommel gerührt wurde, umso größer wurde schließlich die vereinsinterne Unterstützung sodass am Ende genügend Helfer zur Verfügung standen.

Diese waren dann auch unbedingt notwendig. Der Umfang der „Clubpräsentation“ war zwar, gemessen an der Anzahl der Exponate, deutlich geringer als bei den vergangenen „Sonderschauen“, da aber darüber hinaus noch das neue Vereinslogo finalisiert, ein neues Pavillon gestaltet und beschafft sowie die neue Homepage zum Laufen gebracht werden musste, war der Gesamtaufwand am Ende ähnlich herausfordernd.

Außerdem sah das Standkonzept „Palettenpodeste“ für die Bikes vor, die zusätzlich zu den Motorrädern vorbereitet und herangeschafft werden mussten.
Auch hier erfolgte die Logistik ausschließlich intern, sowohl mit dem vereinseigenen Clubanhänger, als auch privaten Motorradanhängern und Kombis.

Um die Kosten im überschaubaren Rahmen zu halten wurden Sponsorings an Land gezogen, beispielsweise durch die Leonberger Hausbrauerei „HEY BROW“, die sowohl Bier, als auch Bierkästen für den Bau einer Theke zur Verfügung gestellt haben. Weiterhin dankt der Club auch der Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft mbH Stuttgart für de freundliche Unterstützung.

Da das Team professionell auf- und eingestellt war und alle Rädchen gut ineinander gegriffen haben, war alles auf den Punkt fertig und der Stand am ersten Messetag „puplikumsreif“.

Foto: Christine Roith

Zur Messe selbst:

Schon im Vorfeld war erkennbar, daß die Messe etwas anders sein wird als in den Jahren zuvor. 2024 standen der Retro Classics zwei Hallen weniger zur Verfügung, außerdem fand diese anstatt im Februar erst Ende April statt und somit zeitgleich mit der Technorama in Ulm.

Beides mag der Grund dafür sein, dass im Gesamten der Besucherandrang gefühlt geringer war als in den Jahren zuvor.
Beim AMSC Leonberg war davon recht wenig zu spüren. An allen Messetagen waren so viele Besucher am Stand, daß es dem Team nicht möglich war ein Messe- Tagebuch zu führen oder gar Zeit für einen Meserundgang.

Es war ständig jemand da!
Leute, die dem Club seit Jahren nahe stehen und die sich erfreut darüber gezeigt haben dass es uns noch gibt, genauso wie diejenigen, die nur neugierig auf die ausgestellten Motorräder waren.

Ach ja, die Motorräder. Es war eine kleine aber feine Auswahl aus den Garagen der Clubmitglieder zu sehen, von der 110 Jahre alten Wanderer bis zur KTM Freeride von 2019. Der Bogen war nicht nur gespannt über Epochen, sondern auch über Konzepte, Marken, Herkunftsländer... Rennmaschinen, Off- Roader und Straßenmotorräder aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, Japan, Österreich und den USA.

Für jeden war etwas dabei. Oft hörte man: „die hatte ich auch mal“. Anderen waren die Marken Voxan oder Sertum völlig unbekannt, oder hatten die Harley XR 1200 noch nie gesehen, obwohl selbst „Harley- Spezialisten“... Es lohnte sich auf jeden Fall am Clubstand stehen zu bleiben.

Auch die Auswahl der Exponate wies unseren Club und deren Mitglieder als offen, fach- und sachkundig aus. Einige wollten wissen, ob wir diese oder jene Marke kennen oder welchen Wert ein bestimmtes Modell hatte.
Es wurden uns auch spontan Maschinen zum Kauf angeboten, Einladungen zu Clubtreffen gab es ebenfalls. Die „Benzingespräche“ in die wir verwickelt waren waren so vielfältig wie unsere ausgestellten Motorräder.

Dass sich die Besucher am Stand wohlfühlten hatte auch mit der einladenden Atmosphäre zu tun, mit dem Gebäck, das unsere Frauen gebacken haben, dem guten Kaffee und dem leckeren Bier, das wir unseren Gästen anbieten durften.

Nach vier Messetagen waren alle Teilnehmenden „platt“ aber happy wieder dabei gewesen zu sein. Der Abtransport der Motorräder erfolgte in gewohnt routinierter Manier, alle Maschinen kamen noch am Sonntag Abend in die angestammten Garagen zurück. Der gute Rest, auch der neue Pavillon (was sich als qualitativ hochwertig erwiesen hat) wurden am Montag in Lager und Turm verräumt.

Alles in allem ein gelungener Auftritt, über den sich der AMSC Leonberg freuen darf. Und auch darüber, dass viele Mitglieder mit dabei waren und unterstützt haben. So gilt auch der Dank jedem Einzelnen, verbunden mit der Hoffnung im nächsten Jahr wieder dabei sein zu dürfen.
Diesmal wieder im Februar 2025, die Einladungen an die Messeteilnehmer sind schon raus!

Text: Uwe Roith
Foto: Christine Roith

 

Weitere Bilder:

 

Foto: Uli JoossFoto: Uli Jooss

14.04.2024 Kulturtag im Museum

Reiner Wilhelm öffnete sein Museum und wir waren da

 

Gerne folgten wir der Einladung und waten auch selbst sichtbar. Die blauen T-Shirts des AMSC waren nicht zu übersehen und machten deutlich, dass wir nicht ausschließlich an Motorrädern, sondern auch an weiterem technischen Kulturgut und an außergewöhnlicher Kunst interessiert sind.

Dabei waren wir nicht allein, vermutlich selten ist ein Industriegebiet an einem Sonntag so gut besucht, wie an diesem Tag. Wir waren in zwei Gruppen, PKW und Motorrad, vom Turm aus angereist, wobei noch weitere Freundinnen und Freunde zusätzlich auf direktem Weg nach Aidlingen fuhren. Das älteste Motorrad aus unserem Bekanntenkreis war dabei eine D-Rad R0/4 des Baujahres 1924.

Aus dieser Epoche stammen auch die meisten zu bestaunenden PKW und LKW im Museum: Ford Modell T, ein Begriff mit dem üblicherweise jeder Freund des alten Metalls etwas anfangen kann. Welches Variantenreichtum an Karosserieformen es um ein Chassis und einen Motor herum gab, dass konnten wir in einer interessanten Führung durch das Museum erfahren.

Gut mit Informationen gefüttert konnten wir uns danach eine Etage nach oben begeben, Benzingespräche bei Kaffee und Kuchen führen um im Anschluss noch der nahe gelegenen Kunstausstellung einen Besuch abzustatten. Auf dem Weg dorthin gab es wieder einige schöne Fahrzeuge von Besuchern zu sehen, bzw. Bekannte zu treffen.

Zum Abschluss war noch die Gelegenheit das kulinarische Angebot in Anspruch zu nehmen, dabei das traumhafte Wetter zu genießen und dann, nach und nach, die Heimreisen anzutreten. Es hat sich gelohnt!

Text: Olaf Schairer

07.04.2024 Saisonstart

Frühlingssonne, Eis und viele Kurven: Zur Saisoneröffnung mit den Motorrädern in den Kraichgau

 

Strahlender Sonnenschein und 25 Grad sind nicht selbstverständlich für eine Saisoneröffnung am ersten Aprilwochenende. Doch die Fahrerinnen und Fahrer des AMSC Leonberg haben bei der Hauptversammlung zwei Tage zuvor alle Butterbrezeln aufgegessen. Da kann das Wetter am Sonntag einfach nicht anders. 

„Innerhalb der Gruppe wird nicht überholt und jeder ist für seinen Hintermann verantwortlich.“ lautet die Ansage von Tourguide Norbert kurz vor dem Start. „Und am nächsten Abzweig hält der letzte Fahrer an, wenn die Gruppe dahinter fehlt.“ ergänzt Jörg, routinierter Mitfahrer beim AMSC. Fast zeitgleich starten danach mehrere Zweizylinder-Boxer – luft- oder wassergekühlt – genauso viele Parallel-Twins sowie je ein V-Motor, ein Einzylinder und ein Dreizylinder. Kurz danach rollen drei Fahrerinnen und neun Fahrer auf ihren Maschinen vom Hof des AMSC Clubheims, dem Start- und Zielturm an der alten Solitude-Rennstrecke zwischen Leonberg und Stuttgart. 

Auf BWM, Honda, Husqvarna, Moto Guzzi, Suzuki, Triumph und mit 500 bis 1.250 Kubik Hubraum unter dem Allerwertesten geht es vorbei am bekannten Motorradtreffpunkt Glemseck, der gleich ums Eck liegt. Ziel ist der Kraichgau. Die Tour führt über kurvenreiche kleine Straße, vorbei an blühenden Kirschbäumen und durch Weinberge. Ober- und Unterriexingen, Ochsenbach, Häfnerhaslach, Heuchelberg, Neippberg und Haberschlacht liegen auf der Strecke. Nach dem grauen Winter ist das frische Grün der Wälder Balsam für die Seele, stellen wir bei der ersten kleinen Pause an einem Waldrand fest. 

Heute ist nicht nur der Weg das Ziel. Der ortskundige Reiner hat uns einige seiner liebsten Einkehrmöglichkeiten empfohlen. Da er heute nicht dabei sein kann, erfordert es ein paar Wendeübungen, bis alle zwölf Maschinen schließlich neben dem Eiscafé Adria in Odenheim geparkt sind. Es liegt unscheinbar und leicht zu übersehen im Ortszentrum der zu Östringen gehörenden Gemeinde. Doch hinter dem Eingang verbirgt sich keine schmale Eisdiele, vielmehr erwartet uns ein großer Gastraum und Terrasse mit ausreichend Platz für unsere zwölfköpfige Gruppe. Einladender als die Plastikbestuhlung und die Betonwände ist der Blick in die Eiskarte. Über 90 bunt bebilderte Eisbechervarianten mit anschaulichen Namen machen die Auswahl nicht gerade einfach. Umso leckerer ist das, was anschließend an den Tisch gebracht wird..

Die Hinfahrt war geschmeidig. So sollten wir wenigstens auf der Rückfahrt ein paar Kapriolen drehen und nebenbei die Fahrzeugbeherrschung beim langsamen Fahren üben. Und auch eine kleine Schottereinlage ist zu Übungszwecken nie verkehrt. Schließlich haben wir als ADAC Ortsclub auch unsere Verpflichtungen zur Förderung der Fahrsicherheit immer im Hinterkopf. Der Tourguide schafft es, das alles an einem Ort unterzubringen. In Ochsenburg will er einfach nicht akzeptieren, dass es für die Baustelle in der Ortsdurchfahrt keine Umleitung gibt. Und so werden diverse legale Feldwege und als Sackgasse endende Wohnstraßen inspiziert. Hier kann man perfekt das ruckelfreie Wenden des Zweirads in einem Zug trainieren und nebenbei die Reihenfolge der Gruppe ein wenig durchmischen. Das Ergebnis ist mehr Sicherheit im Umgang mit der Maschine, ein neuer Hintermann zum Draufaufpassen und das Beste: Wir können die kurvenreiche Straße zwischen Ochsenburg und Sulzfeld gleich zweimal fahren. Es gibt nämlich wirklich keine Umleitung.

Die Ausfahrt endet nach knapp 200 Kilometern bei einem letzten Zwischenstopp zwischen Lomersheim und Großglattbach. Danach verabschieden sich die Ein-, Zwei- und Dreizylinder in verschiedene Himmelsrichtungen. Beim AMSC dürfen nämlich nicht nur Leonberger mitfahren. In und um Stuttgart bis auf die Schwäbische Alb und in den Schwarzwald hinein sind die Mitglieder und Freunde des Clubs verstreut. Und nur weil heute kein Vierzylinder und kein Sozius dabei war, sind auch die und ihre Fahrerinnen und Fahrer bei unseren Ausfahrten sowie am Stammtisch jeden Mittwochabends herzlich willkommen. 

Mitgefahren sind: Alexandra, Anke, Armin, Irina, Jörg, Jürgen B., Jürgen T., Josef, Kay, Norbert, Olaf, Raimund

Text. Irina Ziegler; Fotos: Armin Eckers, Olaf Schairer, Irina Ziegler

 

Weitere Bilder:

 

Pause am EiscaféSchön war die Saisoneröffnungsfahrt