25.04.2024 RETRO CLASSICS 2024

Retro Classics 2024

Wie alles begann:

Nach den großen „Sonderschauen“, die der AMSC Leonberg in den vergangenen Jahren für die Retro Messen organisiert hatte, schien für dieses Jahr etwas die „Luft raus“ zu sein.
Trotzdem gab es, vor allem innerhalb der „Oldie- Fraktion“, ein paar Unentwegte, die die Finger nicht davon lassen wollten.

Es gab die Idee, die Retro Classics 2024 für den neuen Vereinsauftritt zu nutzen und damit die Ergebnisse unseres Workshops bei der ADAC Zukunftswerkstatt vom vergangenen November umzusetzen.
Dieser sah u.A. auch ein neues Vereinslogo vor.

Nach zu leistender Überzeugungsarbeit im Vorstand durch die Präsentation eines „durchgestylten“ Gesamtkonzeptes für einen möglichen Messestand (überschaubare Größe mit ca. 100 m2, 12 – 14 Exponate) und der daraus folgenden Zustimmung konnte Anfang Februar mit der Vorbereitung des Standes des AMSC Leonberg für die Retro Classics 2024 begonnen werden.

Es folgten Termine mit der Projektleiterin der Retro Messen, den verantwortlichen des ADAC und immer wieder interne Abstimmungen über das Logo, das Thema und die Konzeption des Standes oder auch die Auswahl der Exponate, die alle aus dem Fundus der Vereinsmitglieder kommen sollten. Daraus entwickelte sich auch das Motto „die Schätze des Vereins“.

Je näher der Messetermin rückte und die Werbetrommel gerührt wurde, umso größer wurde schließlich die vereinsinterne Unterstützung sodass am Ende genügend Helfer zur Verfügung standen.

Diese waren dann auch unbedingt notwendig. Der Umfang der „Clubpräsentation“ war zwar, gemessen an der Anzahl der Exponate, deutlich geringer als bei den vergangenen „Sonderschauen“, da aber darüber hinaus noch das neue Vereinslogo finalisiert, ein neues Pavillon gestaltet und beschafft sowie die neue Homepage zum Laufen gebracht werden musste, war der Gesamtaufwand am Ende ähnlich herausfordernd.

Außerdem sah das Standkonzept „Palettenpodeste“ für die Bikes vor, die zusätzlich zu den Motorrädern vorbereitet und herangeschafft werden mussten.
Auch hier erfolgte die Logistik ausschließlich intern, sowohl mit dem vereinseigenen Clubanhänger, als auch privaten Motorradanhängern und Kombis.

Um die Kosten im überschaubaren Rahmen zu halten wurden Sponsorings an Land gezogen, beispielsweise durch die Leonberger Hausbrauerei „HEY BROW“, die sowohl Bier, als auch Bierkästen für den Bau einer Theke zur Verfügung gestellt haben. Weiterhin dankt der Club auch der Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft mbH Stuttgart für de freundliche Unterstützung.

Da das Team professionell auf- und eingestellt war und alle Rädchen gut ineinander gegriffen haben, war alles auf den Punkt fertig und der Stand am ersten Messetag „puplikumsreif“.

Foto: Christine Roith

Zur Messe selbst:

Schon im Vorfeld war erkennbar, daß die Messe etwas anders sein wird als in den Jahren zuvor. 2024 standen der Retro Classics zwei Hallen weniger zur Verfügung, außerdem fand diese anstatt im Februar erst Ende April statt und somit zeitgleich mit der Technorama in Ulm.

Beides mag der Grund dafür sein, dass im Gesamten der Besucherandrang gefühlt geringer war als in den Jahren zuvor.
Beim AMSC Leonberg war davon recht wenig zu spüren. An allen Messetagen waren so viele Besucher am Stand, daß es dem Team nicht möglich war ein Messe- Tagebuch zu führen oder gar Zeit für einen Meserundgang.

Es war ständig jemand da!
Leute, die dem Club seit Jahren nahe stehen und die sich erfreut darüber gezeigt haben dass es uns noch gibt, genauso wie diejenigen, die nur neugierig auf die ausgestellten Motorräder waren.

Ach ja, die Motorräder. Es war eine kleine aber feine Auswahl aus den Garagen der Clubmitglieder zu sehen, von der 110 Jahre alten Wanderer bis zur KTM Freeride von 2019. Der Bogen war nicht nur gespannt über Epochen, sondern auch über Konzepte, Marken, Herkunftsländer... Rennmaschinen, Off- Roader und Straßenmotorräder aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, Japan, Österreich und den USA.

Für jeden war etwas dabei. Oft hörte man: „die hatte ich auch mal“. Anderen waren die Marken Voxan oder Sertum völlig unbekannt, oder hatten die Harley XR 1200 noch nie gesehen, obwohl selbst „Harley- Spezialisten“... Es lohnte sich auf jeden Fall am Clubstand stehen zu bleiben.

Auch die Auswahl der Exponate wies unseren Club und deren Mitglieder als offen, fach- und sachkundig aus. Einige wollten wissen, ob wir diese oder jene Marke kennen oder welchen Wert ein bestimmtes Modell hatte.
Es wurden uns auch spontan Maschinen zum Kauf angeboten, Einladungen zu Clubtreffen gab es ebenfalls. Die „Benzingespräche“ in die wir verwickelt waren waren so vielfältig wie unsere ausgestellten Motorräder.

Dass sich die Besucher am Stand wohlfühlten hatte auch mit der einladenden Atmosphäre zu tun, mit dem Gebäck, das unsere Frauen gebacken haben, dem guten Kaffee und dem leckeren Bier, das wir unseren Gästen anbieten durften.

Nach vier Messetagen waren alle Teilnehmenden „platt“ aber happy wieder dabei gewesen zu sein. Der Abtransport der Motorräder erfolgte in gewohnt routinierter Manier, alle Maschinen kamen noch am Sonntag Abend in die angestammten Garagen zurück. Der gute Rest, auch der neue Pavillon (was sich als qualitativ hochwertig erwiesen hat) wurden am Montag in Lager und Turm verräumt.

Alles in allem ein gelungener Auftritt, über den sich der AMSC Leonberg freuen darf. Und auch darüber, dass viele Mitglieder mit dabei waren und unterstützt haben. So gilt auch der Dank jedem Einzelnen, verbunden mit der Hoffnung im nächsten Jahr wieder dabei sein zu dürfen.
Diesmal wieder im Februar 2025, die Einladungen an die Messeteilnehmer sind schon raus!

Text: Uwe Roith
Foto: Christine Roith

 

Weitere Bilder:

 

Foto: Uli JoossFoto: Uli Jooss

14.04.2024 Kulturtag im Museum

Reiner Wilhelm öffnete sein Museum und wir waren da

 

Gerne folgten wir der Einladung und waten auch selbst sichtbar. Die blauen T-Shirts des AMSC waren nicht zu übersehen und machten deutlich, dass wir nicht ausschließlich an Motorrädern, sondern auch an weiterem technischen Kulturgut und an außergewöhnlicher Kunst interessiert sind.

Dabei waren wir nicht allein, vermutlich selten ist ein Industriegebiet an einem Sonntag so gut besucht, wie an diesem Tag. Wir waren in zwei Gruppen, PKW und Motorrad, vom Turm aus angereist, wobei noch weitere Freundinnen und Freunde zusätzlich auf direktem Weg nach Aidlingen fuhren. Das älteste Motorrad aus unserem Bekanntenkreis war dabei eine D-Rad R0/4 des Baujahres 1924.

Aus dieser Epoche stammen auch die meisten zu bestaunenden PKW und LKW im Museum: Ford Modell T, ein Begriff mit dem üblicherweise jeder Freund des alten Metalls etwas anfangen kann. Welches Variantenreichtum an Karosserieformen es um ein Chassis und einen Motor herum gab, dass konnten wir in einer interessanten Führung durch das Museum erfahren.

Gut mit Informationen gefüttert konnten wir uns danach eine Etage nach oben begeben, Benzingespräche bei Kaffee und Kuchen führen um im Anschluss noch der nahe gelegenen Kunstausstellung einen Besuch abzustatten. Auf dem Weg dorthin gab es wieder einige schöne Fahrzeuge von Besuchern zu sehen, bzw. Bekannte zu treffen.

Zum Abschluss war noch die Gelegenheit das kulinarische Angebot in Anspruch zu nehmen, dabei das traumhafte Wetter zu genießen und dann, nach und nach, die Heimreisen anzutreten. Es hat sich gelohnt!

Text: Olaf Schairer

07.04.2024 Saisonstart

Frühlingssonne, Eis und viele Kurven: Zur Saisoneröffnung mit den Motorrädern in den Kraichgau

 

Strahlender Sonnenschein und 25 Grad sind nicht selbstverständlich für eine Saisoneröffnung am ersten Aprilwochenende. Doch die Fahrerinnen und Fahrer des AMSC Leonberg haben bei der Hauptversammlung zwei Tage zuvor alle Butterbrezeln aufgegessen. Da kann das Wetter am Sonntag einfach nicht anders. 

„Innerhalb der Gruppe wird nicht überholt und jeder ist für seinen Hintermann verantwortlich.“ lautet die Ansage von Tourguide Norbert kurz vor dem Start. „Und am nächsten Abzweig hält der letzte Fahrer an, wenn die Gruppe dahinter fehlt.“ ergänzt Jörg, routinierter Mitfahrer beim AMSC. Fast zeitgleich starten danach mehrere Zweizylinder-Boxer – luft- oder wassergekühlt – genauso viele Parallel-Twins sowie je ein V-Motor, ein Einzylinder und ein Dreizylinder. Kurz danach rollen drei Fahrerinnen und neun Fahrer auf ihren Maschinen vom Hof des AMSC Clubheims, dem Start- und Zielturm an der alten Solitude-Rennstrecke zwischen Leonberg und Stuttgart. 

Auf BWM, Honda, Husqvarna, Moto Guzzi, Suzuki, Triumph und mit 500 bis 1.250 Kubik Hubraum unter dem Allerwertesten geht es vorbei am bekannten Motorradtreffpunkt Glemseck, der gleich ums Eck liegt. Ziel ist der Kraichgau. Die Tour führt über kurvenreiche kleine Straße, vorbei an blühenden Kirschbäumen und durch Weinberge. Ober- und Unterriexingen, Ochsenbach, Häfnerhaslach, Heuchelberg, Neippberg und Haberschlacht liegen auf der Strecke. Nach dem grauen Winter ist das frische Grün der Wälder Balsam für die Seele, stellen wir bei der ersten kleinen Pause an einem Waldrand fest. 

Heute ist nicht nur der Weg das Ziel. Der ortskundige Reiner hat uns einige seiner liebsten Einkehrmöglichkeiten empfohlen. Da er heute nicht dabei sein kann, erfordert es ein paar Wendeübungen, bis alle zwölf Maschinen schließlich neben dem Eiscafé Adria in Odenheim geparkt sind. Es liegt unscheinbar und leicht zu übersehen im Ortszentrum der zu Östringen gehörenden Gemeinde. Doch hinter dem Eingang verbirgt sich keine schmale Eisdiele, vielmehr erwartet uns ein großer Gastraum und Terrasse mit ausreichend Platz für unsere zwölfköpfige Gruppe. Einladender als die Plastikbestuhlung und die Betonwände ist der Blick in die Eiskarte. Über 90 bunt bebilderte Eisbechervarianten mit anschaulichen Namen machen die Auswahl nicht gerade einfach. Umso leckerer ist das, was anschließend an den Tisch gebracht wird..

Die Hinfahrt war geschmeidig. So sollten wir wenigstens auf der Rückfahrt ein paar Kapriolen drehen und nebenbei die Fahrzeugbeherrschung beim langsamen Fahren üben. Und auch eine kleine Schottereinlage ist zu Übungszwecken nie verkehrt. Schließlich haben wir als ADAC Ortsclub auch unsere Verpflichtungen zur Förderung der Fahrsicherheit immer im Hinterkopf. Der Tourguide schafft es, das alles an einem Ort unterzubringen. In Ochsenburg will er einfach nicht akzeptieren, dass es für die Baustelle in der Ortsdurchfahrt keine Umleitung gibt. Und so werden diverse legale Feldwege und als Sackgasse endende Wohnstraßen inspiziert. Hier kann man perfekt das ruckelfreie Wenden des Zweirads in einem Zug trainieren und nebenbei die Reihenfolge der Gruppe ein wenig durchmischen. Das Ergebnis ist mehr Sicherheit im Umgang mit der Maschine, ein neuer Hintermann zum Draufaufpassen und das Beste: Wir können die kurvenreiche Straße zwischen Ochsenburg und Sulzfeld gleich zweimal fahren. Es gibt nämlich wirklich keine Umleitung.

Die Ausfahrt endet nach knapp 200 Kilometern bei einem letzten Zwischenstopp zwischen Lomersheim und Großglattbach. Danach verabschieden sich die Ein-, Zwei- und Dreizylinder in verschiedene Himmelsrichtungen. Beim AMSC dürfen nämlich nicht nur Leonberger mitfahren. In und um Stuttgart bis auf die Schwäbische Alb und in den Schwarzwald hinein sind die Mitglieder und Freunde des Clubs verstreut. Und nur weil heute kein Vierzylinder und kein Sozius dabei war, sind auch die und ihre Fahrerinnen und Fahrer bei unseren Ausfahrten sowie am Stammtisch jeden Mittwochabends herzlich willkommen. 

Mitgefahren sind: Alexandra, Anke, Armin, Irina, Jörg, Jürgen B., Jürgen T., Josef, Kay, Norbert, Olaf, Raimund

Text. Irina Ziegler; Fotos: Armin Eckers, Olaf Schairer, Irina Ziegler

 

Weitere Bilder:

 

Pause am EiscaféSchön war die Saisoneröffnungsfahrt

12. bis 14.07.2024, Clubausfahrt

Kurvenspaß im Pfälzer Wald und den nördlichen Vogesen

 

Blumengeschmückte Fachwerkhäuser und Störche, wir waren unterwegs im Département Bas-Rhin und genossen die kleinen und verkehrsarmen Straßen im Naturpark Nordvogesen.

Wir, das waren rund ein dutzend Leute, Frauen und Männer in fast gleicher Anzahl, die am Freitag, 12.Juli 2024 aufbrachen, auf möglichst motorradfreundlichen Straßen, unser Hotel in Pirmasens zu erreichen.

Für erprobte Windgesichter wäre dies keine nennenswerte Entfernung. Auch mit Rheinüberquerung per Fähre und ausgiebiger Pause in Herxheim wären wir mitten am Tag angekommen, weshalb unser Tourenwart Norbert es sich nicht nehmen ließ, die Strecke auszubauen.

Sie führte uns ans Johanniskreuz, einem bekannten Motorradtreffpunkt der Pfalz, wo wir unseren Durst löschen, erste Benzingespräche führen und uns auf ein entspanntes Wochenende einstellen konnten.

Bei Ankunft im Hotel wurden wir schon von Anke erwartet, die zwar nach uns losgefahren war, aber dennoch bereits in der Lobby bei einem Kaltgetränk saß.

Gemeinsam ging es dann quer über die Straße, wo unsere Organisatoren, Irina und Norbert, bereits Plätze in einem feinen Restaurant für uns reserviert hatten.

Grillwürste standen nicht auf der Karte, so dass sich auch diejenigen, welche die letztjährige Ausfahrt noch vor Augen hatten, beruhigt auf die kulinarischen Genüsse einlassen konnten. Es hat geschmeckt!

Der Samstag führte uns dann über ein winziges Verbindungssträßchen schon nach wenigen Minuten nach Frankreich, was man nur merkte , weil sich die Beschilderung änderte. Im Elsaß verbrachten wir einen wunderbaren Motorradtag bei bestem Wetter .

Die Strecke führte uns beispielsweise durch die Pays de Bitche, über Niederbronn les Bains und la Petite-Pierre nach Saverne, wo wir den letzten größeren Halt des Tages einlegten.

Im Laufe der Rückfahrt wurde die Gruppe ungewollt getrennt, was schon mal passieren kann. Man kann im AMSC aber bestens improvisieren, so dass unser kleines Häufchen vor dem Tourguide zurück im Hotel war. Dieser setze unbeirrt seine geplante Tour fort, so dass wir, die wir verloren gegangen waren, wohl ein paar schöne Strecken verpasst haben.

Am Abend ging es wieder ins Restaurant und danach für die, die noch Energie hatten an die Hotelbar, wo noch das ein oder andere Benzingespräch geführt werden konnte.

Der Sonntag führte den Großteil der Gruppe wieder zurück, wobei Norberts Ideen für eine landschaftlich schöne Rückfahrt wohl gepasst haben, wie im Nachklang zu hören war.

Inzwischen war Irina nachträglich eingetroffen, Anke und Ich mussten aber dafür bereits nach dem leckeren Frühstück abreisen, was auch erklärt, weshalb nie ganz klar sein konnte, wie viele Personen wir eigentlich waren.

Wir sind alle wieder gut zu Hause angekommen und freuen uns bereits jetzt auf die Clubausfahrt 2025, die nach diesem Ziel in schnell erreichbarer Nähe vielleicht wieder auf entfernteres Terrain führen wird.

Text Olaf Schairer, Bilder AMSC